Für ihre herausragenden, kreativen und innovativen Ingenieurleistungen hat die Bayerische Ingenieurekammer-Bau am Freitag, den 17. Januar 2025 drei bayerische Projekte mit dem Ingenieurpreis 2025 ausgezeichnet.
Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken und der bayerische Bauminister Christian Bernreiter überreichten die Auszeichnung beim 33. Bayerischen Ingenieuretag an Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel von der Technischen Hochschule Augsburg, Dipl.-Ing. Arch. Corina Franke von der pbb Planung + Projektsteuerung GmbH und Dipl.-Ing.(FH) Gerhard Pahl von Dr. Schütz Ingenieure. Drei weitere drei bayerische Ingenieurbüros erhielten eine Anerkennung.
„Ob Leuchtturmprojekt, tolle Insellösung oder kluge Idee – mit dem Bayerischen Ingenieurpreis würdigen wir herausragende Leistungen der am Bau tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure. Mit dem Preis machen wir ihren unverzichtbaren Dienst an der Gesellschaft sichtbar", erläutert der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, den Hintergrund des Preises.
Der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bauen und Verkehr, Christian Bernreiter, sagt: „Die Vielfalt und Qualität der eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Ingenieurinnen und Ingenieure mit ihrem Können und ihrer Kreativität unsere Landschaft prägen, das Lebensgefühl bereichern und einen bedeutenden Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten.“
Projekteinreicher
Technische Hochschule Augsburg
Fakultät für Architektur und
Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel
Demuth + Schön Beratende Ingenieure
PartG mbB
Weitere Projektbeteiligte
Maximilian Lauter, B.Eng.,
Lauter Fertigteile GmbH & Co. KG
Werner A. Sinz, Hitexbau GmbH
Verein
Surffreunde Augsburg e.V.
Surfwelle Augsburg
Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel
Technische Hochschule Augsburg
Preisgeld: 5.000 Euro
Bewerberteam
Demuth+Schön: Amelie Demuth, B.Eng. und Benjam Steuler, B.Eng.
Studierende: Korbinian Ableitner,
Florian Bauer, Patricia Gebhardt, Elias Hammerl, Eric Hansen, Andreas Heider,
Simon Kögel, Anton Kümmerl, Julian Nowak, Pius Nürnberger, Benedikt Seng, Thomas Schropp
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, Preisträger Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel und Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken. Foto: Tobias Hase
Ingenieurpreisgewinner 2025
Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel
Technische Hochschule Augsburg
Preisgeld: 5.000 Euro
Das innovative, von einem jungen Team realisierte Ingenieurbauprojekt der Surfwelle Augsburg beeindruckt durch seine Interdisziplinarität sowie die Bereitschaft und den Mut, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten. Das betrifft vor allem die Wahl des Baustoffes, aber auch die gesamte Herangehensweise.
Ein solches Vorhaben mit unterschiedlichsten Protagonisten (dem Verein Surffreunde Augsburg e.V., Studierenden der Ingenieurwissenschaft der TH Augsburg, Ingenieurbüros und einem Unternehmen) zu planen und umzusetzen, ist eine besondere Herausforderung, die mit Bravour bewältigt wurde.
Die Kombination aus innovativer Materialwahl (Carbon-Recyclingbeton und anderen recycelten Baustoffen) und der Einbindung der lokalen Gemeinschaft macht die Surfwelle Augsburg zu einem herausragenden Ingenieurbauprojekt.
Zudem hat es die Jury gefreut, dass das zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannte Wassermanagement-System von Augsburg, das einzigartig ist und für Fortschritt und Nachhaltigkeit steht, durch junge Menschen in einem kreativen Ingenieurbauprojekt auf innovative und nachhaltige Weise in die Zukunft geführt wird.
Der erste Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2025 geht damit verdient an die TH Augsburg, die als herausragende Ingenieurleistung die spezielle Materialmischung entwickelt hat, welche für das Gelingen des Projektes entscheidend war.
Projekteinreicher
Technische Hochschule Augsburg
Fakultät für Architektur und Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel
Demuth + Schön Beratende Ingenieure PartG mbB
Bewerberteam
Demuth+Schön: Amelie Demuth, B.Eng. und Benjam Steuler, B.Eng.
Studierende: Korbinian Ableitner, Florian Bauer, Patricia Gebhardt, Elias Hammerl, Eric Hansen, Andreas Heider, Simon Kögel, Anton Kümmerl, Julian Nowak, Pius Nürnberger, Benedikt Seng, Thomas Schropp
Weitere Projektbeteiligte
Maximilian Lauter, B.Eng., Lauter Fertigteile GmbH & Co. KG
Werner A. Sinz, Hitexbau GmbH
Verein Surffreunde Augsburg e.V.
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, Preisträgerin Dipl.-Ing. Arch. Corina Franke und Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken. Foto: Tobias Hase
Ingenieurpreisgewinnerin 2025
Dipl.-Ing. Arch. Corina Franke
pbb Planung + Projektsteuerung GmbH
SWI Schnellladepark am incampus, Ingolstadt
Dipl.-Ing. Arch. Corina Franke
pbb Planung + Projektsteuerung GmbH
Preisgeld: 3000 Euro
Projekteinreicher
pbb Planung + Projektsteuerung GmbH
Dipl.-Ing. Architekt Franz Madl
Dipl.-Ing. Architektin Corina Franke
B.A. Innenarchitektin Edith Nieves-Ruiz
Weitere Projektbeteiligte
WIEHAG Timber Construction GmbH, A - Altheim
Dr. Siebert und Partner Beratende Ingenieure Part GmbB, München
Projekteinreicher
pbb Planung + Projektsteuerung GmbH
Dipl.-Ing. Architekt Franz Madl
Dipl.-Ing. Architektin Corina
Franke
B.A. Innenarchitektin Edith
Nieves-Ruiz
Weitere Projektbeteiligte
WIEHAG Timber Construction GmbH,
A - Altheim
Dr. Siebert und Partner Beratende
Ingenieure Part GmbB,
München
Der SWI Schnellladepark überzeugt durch seinen ganzheitlichen Ansatz. Er integriert alle wichtigen Elemente eines modernen und weitestgehend autarken Gebäudes und erfüllt die notwendigen Anforderungen an Nachhaltigkeit und technische Innovation.
Besonders hervorzuheben ist die Erweiterbarkeit des Konzepts, das Vorbildcharakter in Bezug auf Modularität beim Bau ähnlicher Ladeparks haben könnte. Das Projekt berücksichtigt dabei auch die steigende Bedeutung einer veränderten Mobilität. Die Bedarfe eines Schnellladeparks wurden konsequent mitgedacht; beispielsweise hält der Schnellladepark auch Parkmöglichkeiten für E-Fahrzeuge mit Anhängern vor.
Besonders positiv fielen der Jury ressourcenschonende Aspekte wie die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach und die ausschaltbare Werbebeleuchtung auf. Dieses durchdachte und zukunftsorientierte Projekt setzt Maßstäbe im Bereich nachhaltiger Infrastruktur.
Weitere Projektbeteiligte
Bauherr: Bundesrepublik Deutschland
Staatliches Bauamt Weilheim
KRP Architektur GmbH (ehemals Kolb
Ripke Architekten)
NRT Landschaftsarchitekten
PBU Beratende Ingenieure GmbH
Bauausführung STRABAG AG, Direktion IC, Ingenieurbau
Österreich
Prüfingenieur: Dr.-Ing. Markus
Hennecke, ZMH Prüfingenieure GbR
Erneuerung der Echelsbacher Brücke
Dipl.-Ing.(FH) Gerhard Pahl
Dr. Schütz Ingenieure
Preisgeld: 2.000 Euro
Projekteinreicher
Entwurfs- und Ausführungsplanung:
Dr. Schütz Ingenieure Beratende
Ingenieure im Bauwesen PartG mbB
An der Stadtmauer 13
87435 Kempten
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, Preisträger Dipl.-Ing.(FH) Gerhard Pahl und Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken. Foto: Tobias Hase
Ingenieurpreisgewinner 2025
Dipl.-Ing.(FH) Gerhard Pahl
Dr. Schütz Ingenieure
Preisgeld: 2.000 Euro
Projekteinreicher
Entwurfs- und Ausführungsplanung:
Dr. Schütz Ingenieure Beratende
Ingenieure im Bauwesen PartG mbB
An der Stadtmauer 13
87435 Kempten
Weitere Projektbeteiligte
Bauherr: Bundesrepublik Deutschland
/ Staatliches Bauamt Weilheim
KRP Architektur GmbH (ehemals Kolb
Ripke Architekten)
NRT Landschaftsarchitekten
PBU Beratende Ingenieure GmbH
Bauausführung: STRABAG AG
Direktion IC, Ingenieurbau
Österreich
Prüfingenieur: Dr.-Ing. Markus
Hennecke, ZMH Prüfingenieure GbR
Die unter Denkmalschutz stehende Echelsbacher Brücke über die Ammerschlucht ist die älteste Melan-Bogenbrücke der Welt. Die charakteristischen Bögen mit einer Spannweite von 130 m und einer Bogenhöhe von 32 m konnten bei der Instandsetzung erhalten und harmonisch mit dem Neubau verbunden werden.
Besonders beeindruckt hat die Jury der respektvolle und baukulturelle Umgang mit Denkmalschutz und Naturschutz, der den Bestand bewahrt und gleichzeitig innovative Lösungen bietet.
Die über 100 Jahre alte Brücke wurde mit technischer Kreativität und unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit modernisiert, was dem Projekt Vorbildcharakter verleiht. Hervorzuheben ist die ingenieurbauliche Raffinesse, mit der während des Bauprozesses alle notwendigen Maßnahmen durchgeführt wurden.
Diese Balance zwischen Erhalt und Innovation macht das Projekt zu einem herausragenden Beispiel für nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen im Bestand. Auch den vielfältigen Aspekten des Naturschutzes wurde dank einer ausgefeilten Planung in idealer Weise Rechnung getragen.
(In alphabetischer Reihenfolge)
Fuß- und Radwegbrücke Offenbachstraße Nord, München
WTM Engineers München GmbH
Die Fuß- und Radwegbrücke Offenbachstraße zeichnet sich durch ihre optimale Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten aus und berücksichtigt in ihrer Komplexität verschiedene und schwierige Verkehrssituationen, einschließlich der benachbarten Bahnstrecke München-Pasing. Die sorgfältige Materialwahl trägt dazu bei, dass die Brücke besonders wartungsarm ist und zugleich ein elegantes und nutzerfreundliches Design bietet.
Besonders hervorzuheben ist die sichere Führung von Radfahrern und Fußgängern auf der Brücke. Das innovative Tragprinzip wurde speziell für die besonderen Anforderungen an diesem Standort entwickelt. Beeindruckend war auch die kurze Sperrzeit der Offenbachstraße: Nur ein Wochenende wurde benötigt, um das Stahlfertigteil einzusetzen.
Projekteinreicher
WTM Engineers München GmbH
Dr.-Ing. Otto Wurzer
Rablstraße 26
81669 München
Weitere Projektbeteiligte
Landeshauptstadt München –
Baureferat (Bauherr)
Knight Architects
(Vorentwurfskonzept)
Mayerhofer
Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH (Bauunternehmen)
Regenbrücke, Roding
Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure PartGmbB
Das wunderschöne, schlanke und unaufdringliche Bauwerk folgt dem Prinzip 'Form follows function'. Durch die zentrale Aussichtsplattform auf dem Steg wurde ein neuer Aufenthaltsraum geschaffen. Die durchdachte und umweltfreundliche Gestaltung macht die Brücke zu einem besonderen Beispiel für funktionale und ästhetische Ingenieurbaukunst, die sich unauffällig in die natürlichen Gegebenheiten einfügt. Der Querschnitt der Brücke ist optimal auf seine Belastungen abgestimmt, wodurch sie genau das leistet, was notwendig ist – und auf Überflüssiges verzichtet. Unter Nachhaltigkeitsaspekten hervorzuheben ist die dezente Beleuchtung über den Handlauf, die auch dem Insektenschutz zugutekommt.
Projekteinreicher
Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure PartGmbB
Dipl.-Ing. (FH) Hubert Busler
Dirk Krolikowski - DKFS
Falko Schmitt - DKFS
Weitere Projektbeteiligte
Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Serieller Wohnungsbau: Erste Typengenehmigung
FIRE & TIMBER .ING GmbH
Besonders herausragend an diesem Projekt ist der Mut der Bauherren und des Unternehmers, eine innovative Bauweise zu verfolgen und für eine Typengenehmigung im seriellen Holzwohnungsbau einzusetzen. Diese wegweisende Initiative hat das Potenzial, die gesamte Baulandschaft zu transformieren, insbesondere im Kontext des dringend benötigten Wohnraums. Diese Bauweise setzt neue Maßstäbe in der Modularität. Es ist von großer Bedeutung, dass mutige und visionäre Bauherren bereit sind, gegen Widerstände neue Wege zu beschreiten. Die vorgestellte Bauweise setzt neue Maßstäbe in der Modularität, da sie sich flexibel an die verschiedensten Lebensbedürfnisse anpassen kann. Die umfassende Prüfung aller Eventualitäten zur Erlangung der Typengenehmigung unterstreicht die Innovationskraft dieses Projekts. Dieser unbedingte Willen, zu seinen Überzeugungen zu stehen und Nachweise für die Machbarkeit zu erbringen, verdient eine besondere Anerkennung.
Projekteinreicher
Fire & Timber .Ing GmbH
Dr.-Ing. Michael Merk
Enhuberstraße 5
80333 München
Projektpartner
BIGA GmbH
An der Halde 3
87448 Waltenhofen
B&O Bau GmbH
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 14
83043 Bad Aibling